02.01.23

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PV Begrifflichkeiten

Was bedeutet die Einheit Kilowatt peak (kWp)? 

Kilowattpeak steht für die höchste Leistung (engl. peak = Spitze), die ein Solarmodul unter definierten Standard-Testbedingungen erzeugen kann. Die kWp-Angabe dient als Vergleichsmaßstab für die Leistungsbewertung von Solaranlagen.
Für die Standardbedingungen gelten eine Temperatur von 25 Grad Celsius und eine Einstrahlungsintensität von 1.000 Watt pro Quadratmeter. Die Temperatur ist relevant, weil Solarzellen bei höheren Temperaturen weniger Leistung abgeben. 
Die meisten Hersteller bezeichnen die Peakleistung auch als "Nennwert" oder "Nennleistung". Da sie unter optimalen Bedingungen gemessen wird, entspricht die Peakleistung nicht unbedingt der tatsächlichen Leistung unter realen Bedingungen. In der Praxis liegt die Leistung oft 15 bis 20 Prozent unter der Peak-Leistung, bedingt durch die Erwärmung der Solarzellen durch die Einstrahlung. Allerdings kann die Leistung aufgrund von Witterungseinflüssen wie Frost auch über der Peak-Leistung liegen.

Was ist der MPP?

PP steht für Maximum Power Point und beschreibt den Punkt, an dem ein Solarmodul seine maximale Leistung erreicht. Dieser Punkt ist jedoch nicht festgelegt, sondern variiert je nach Einstrahlungsstärke, Temperatur und Typ der Solarzelle. Beim MPP ist das Produkt aus Strom und Spannung am höchsten.

Wie kann man den spezifischen Energieertrag einer PV-Anlage berechnen?

Es ist nicht möglich, eine pauschale Antwort auf diese Frage zu geben, da der Jahresenergieertrag einer PV-Anlage von vielen Faktoren abhängt, wie beispielsweise der Modulausrichtung, dem Zellenmaterial, dem Standort und dem Wetter. Als grober Richtwert kann man jedoch von einem Jahresertrag von 850 bis 1.100 kWh/kWp für eine optimal ausgerichtete PV-Anlage in Deutschland ausgehen.

Was bedeutet der Begriff "Strings" in Bezug auf Photovoltaikanlagen?

Der Begriff "Strings" bezieht sich in der Photovoltaik auf mehrere Solarmodule, die in Reihe geschaltet werden, um eine höhere Spannung und Leistung zu erzielen. Auf Deutsch spricht man hierbei von einem "Strang".

Was ist ein Kreuzverbund?

Ein Kreuzverbund bezeichnet ein Schienensystem mit zwei Ebenen, welches zur Montage von Photovoltaik-Modulen verwendet wird. Dabei besteht das System aus einer unteren Trägerschiene und einer oberen Modulschiene. Ob ein Kreuzverbund notwendig ist, hängt von der Dachkonstruktion sowie der Ausrichtung der Module (senkrecht oder waagerecht) ab.

Was bedeutet ein ballastoptimiertes System?

Ein ballastoptimiertes System ist eine Montagelösung für Flachdächer mit einer Neigung von bis zu 5 Grad. Bei dieser Art von System wird das Gestell auf das Dach gelegt und durch Gewichte stabilisiert. Die benötigte Menge an Ballast hängt von verschiedenen Faktoren wie Sog- und Druckbelastungen sowie der Beschaffenheit des Dachs ab.

Was ist der Azimutwinkel?

In der Photovoltaik beschreibt der Azimutwinkel die Abweichung von der optimalen Ausrichtung nach Süden. Ein Modulfeld, das perfekt nach Süden ausgerichtet ist, hat einen Azimutwinkel von 0°. Bei einer Ausrichtung nach Osten oder Westen beträgt der Azimutwinkel -90° bzw. +90°.

Was bedeutet Off-Grid und On-Grid?

Eine Off-Grid Anlage ist eine isolierte Photovoltaikanlage, die unabhängig vom öffentlichen Stromnetz arbeitet und keinen Strom bezieht oder einspeist. Im Gegensatz dazu ist eine On-Grid Anlage eine PV-Anlage, die mit einem Stromerzeuger verbunden ist und in das öffentliche Stromnetz einspeist.

Was bedeutet AC/DC?

AC steht für "Wechselstrom" (alternating current) und DC steht für "Gleichstrom" (direct current).

Was bedeutet Autarkiegrad?

Der Autarkiegrad gibt das Verhältnis zwischen eigenverbrauchtem Solarstrom Ihrer PV-Anlage und dem Gesamtstromverbrauch an. Wenn der Autarkiegrad bei 100% liegt, bedeutet dies, dass der gesamte Strombedarf aus der eigenen Anlage gedeckt wird. Es ist wichtig, den Autarkiegrad nicht mit der Eigenverbrauchsquote zu verwechseln, da letztere lediglich das Verhältnis zwischen dem selbst produzierten und dem selbst verbrauchten Strom angibt.

Was ist der Unterschied zwischen Sparren und Pfetten?

Sparren verlaufen vom First zur Traufe und sind in der Regel enger angeordnet als Pfetten, die von Giebel zu Giebel verlaufen. Sparren werden oft bei Ziegeldächern verwendet, während Pfetten bei Trapezblech- oder Wellplattendächern zum Einsatz kommen.

Was ist der Unterschied zwischen kWh und kWp?

kWh (= Kilowattstunde) ist die Maßeinheit für Arbeit, also Leistung mal Zeit. kWp dagegen ist die Modulnennleistung in Kilowattpeak, gemessen unter Standard Test Conditions (STC). Das Verhältnis zwischen kWh und kWp pro Jahr wird als spezifischer Anlagenertrag bezeichnet.

Was sind Mismatching-Verluste?

Bei der Reihenschaltung von Photovoltaik-Modulen wird der Stromfluss durch das schwächste Modul begrenzt. Wenn die Leistungstoleranzen zwischen den Modulen zu groß sind, wirkt sich dies negativ auf die Gesamtleistung aus. Diese Verluste werden als Mismatching-Verluste bezeichnet. Um diese Verluste zu minimieren, sollten Module mit ähnlichen Leistungen in einem Strang verbunden werden, um insgesamt eine bessere Gesamtleistung zu erreichen. Die Flash-Liste, auf der die tatsächliche Modulleistung aufgeführt ist, kann hierbei hilfreich sein.

Was ist ein Smart Grid?

Ein Smart Grid ist ein intelligentes Stromnetz, das die Erzeugung, Speicherung und den Verbrauch von Energie kombiniert. Durch eine zentrale Steuerung werden alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt und Leistungsschwankungen im Netz ausgeglichen, insbesondere durch fluktuierende erneuerbare Energien. Die Vernetzung erfolgt dabei durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie dezentral organisierten Energiemanagementsystemen zur Koordination der einzelnen Komponenten.

Was ist eine Performance Ratio?

Die Performance Ratio (PR) ist eine Kennzahl, die unabhängig vom Standort zur Bewertung der Qualität einer Photovoltaikanlage herangezogen wird. Sie berechnet sich aus dem Verhältnis zwischen dem idealen und dem tatsächlichen Energieertrag und berücksichtigt alle Verluste im System, wie zum Beispiel durch Kabel, Zähler und Kontakte. Die PR hat einen großen Einfluss auf die Rentabilität einer Solarstromanlage und ist daher von großer Bedeutung. Moderne Anlagen erreichen in der Regel eine PR von 0,75 bis 0,85.

Was sind Einspeisetarife?

Die Einspeisetarife sind Vergütungen, die Betreiber von Photovoltaikanlagen für den eingespeisten Strom erhalten. Die Höhe der Vergütung hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage, der Anlagengröße, der Anlagenart sowie dem Eigenverbrauchsanteil ab. Das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) sieht eine schrittweise Absenkung der Vergütung vor.

Was ist ein Lastprofil?

Ein Lastprofil beschreibt die durchschnittliche Verteilung der Stromlast zu bestimmten Tageszeiten an Werktagen, Samstagen und Sonntagen im Jahresdurchschnitt.

Was bedeutet Lastmanagement?

Lastmanagement umfasst alle (technischen) Maßnahmen, die darauf abzielen, Strom dann zu verbrauchen, wenn er von der PV-Anlage produziert wird. Das Ziel ist es, den Eigenverbrauchsanteil zu steigern. Hierfür können intelligente Lastmanagementgeräte oder automatische Zeitschaltungen von Verbrauchern (z. B. mit Hilfe von Zeitschaltuhren) eingesetzt werden.